Strompakete – Vor- und Nachteile von Flexstrom und co.

Einige Anbieter vermarkten Strompakete, am bekanntesten ist Flexstrom. Der Kauf eines Strompaketes bedeutet, dass der Stromverbrauch bis zur gekauften Menge mit einer einmaligen Zahlung oder den monatlichen Abschlägen abgegolten ist. Wenn weniger Strom verbraucht wird, erfolgt keine Rückerstattung, während jede die vorab gekaufte Menge überschreitende Kilowattstunde gesondert in Rechnung gestellt wird.
Strompakete sind sinnvoll, wenn sie den tatsächlichen Verbrauch abbilden und der Kunde diesen sicher vorhersagen kann. Leider bieten die meisten Anbieter Pakete nur in sehr großen Schritten an, welche nicht unbedingt den Standardverbräuchen entsprechen, so dass sehr wenige Kunden exakt den eingekauften Strom verbrauchen. Ein weiteres Kriterium beim Abschluss eines Strompaketes sollte ein möglichst geringer Preis für zusätzlich verbrauchten Strom sein, in der Praxis wird dieser häufig sehr teuer abgerechnet.
Bereits eine in der eigenen Wohnung verbrachte längere Krankheitsphase kann dazu führen, dass deutlich mehr Strom als in den vergangenen Jahren verbraucht wird.
Die bei den meisten mit einem Strompaket verbundenen Tarifen übliche Vorausbezahlung des im Paket enthaltenen Verbrauches für ein Jahr führt zu einem weiteren Risiko. Wenn der Versorger Insolvenz anmeldet, gehören die Vorauszahlungen als Forderungen zur Insolvenzmasse und können ganz verloren gehen; bei einem guten Verlauf der Insolvenz bekommt der Kunde eine kleine Quote. Aber auch, wenn der Versorger den Vertrag ordnungsgemäß abwickelt, erleidet der Stromkunde durch die jährliche Vorauszahlung einen beträchtlichen Zinsverlust.
Auf Grund der mangelnden Flexibilität sind Strompakete für den Kunden in der Regel nicht vorteilhaft, so dass von ihnen eher abzuraten ist.

Ökostrom oder Normaltarif? Vor- und Nachteile

Als Ökostrom wird der Strom bezeichnet, welcher ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser und Biogas produziert wurde.
Ökostrom kostet bei den meisten Lieferanten einen geringfügigen Preisaufschlag. Der Bezieher von Strom aus erneuerbaren Energiequellen fördert mit seiner Entscheidung den weiteren Aufbau einer umweltgerechten Stromversorgung und setzt ein deutliches Zeichen gegen die Atomkraft. Da die erneuerbaren Energieträger kostenfrei zur Verfügung stehen, zahlen künftige Generationen für den Ökostrom weniger als für andere Energiequellen; der heute höhere Preis, welcher heute für alternative Energie zu zahlen ist, erklärt sich durch die beim Aufbau der Anlagen entstehenden Kosten.

Da der gesamte erzeugte Strom in das Netz eingespeist wird und bei der Entnahme nicht nach der Stromquelle unterschieden werden kann, bekommt auch der Ökostrom-Kunde nicht direkt umweltgerecht erzeugte Energie. Der Versorger verpflichtet sich jedoch, die vom Kunden erzeugte Strommenge aus erneuerbaren Energien in das Netz einzuspeisen; zudem sichern einige Tarife dem Kunden zu, dass ein Teilbetrag seiner Zahlungen für den Aufbau neuer Anlagen zur Erzeugung von Ökostrom verwendet wird. Die Einhaltung der entsprechenden Vereinbarungen wird durch verschiedene unabhängige Institute wie dem TÜV geprüft und mittels eines Zertifikates bestätigt. Die meisten Stadtwerke versprechen zusätzlich, den Energiemix ihrer anderen Angebote nicht zu verändern, so dass der Bezieher von Ökostrom tatsächlich bewirkt, dass mehr aus erneuerbaren Energien erzeugter Strom vertrieben wird. Leider geben die großen Energieversorger nicht alle ein vergleichbares Versprechen ab, so dass der vermehrte Abschluss von Ökostromtarifen bei ihnen keine Zunahme des insgesamt verkauften regenerativ erzeugten Stromes bewirkt, sondern zu einer Änderung im Strommix der Grundversorgung führt. Dieses Verhalten entspricht natürlich nicht den Wünschen des Beziehers von Ökostrom.
Neben den meisten Stadtwerken gewährleisten auch spezielle Versorger, welche ausschließlich Ökostrom vertreiben, den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Ökostrom bietet gegenüber dem Normaltarif somit den Vorteil, dass der Stromkunde einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leistet, während der Vorteil des Normaltarifes in seinem günstigeren Preis liegt.

Elektroautos

Elektroautos gelten als ein geeignetes Mittel, um die Treibhausgas-Emissionen zu bekämpfen. Tatsächlich verursachen sie während der Fahrt direkt keine Kohlendioxyd-Emissionen und sind auf diese Weise ideal, um in einer stark belasteten Stadt gefahren zu werden. Bei der Produktion des Stroms fällt jedoch Treibhausgas an, sofern dieser nicht aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen wird.
Des Weiteren fallen bei der Produktion der benötigten Akkus recht hohe Emissionen an, zudem belastet ihre Entsorgung die Umwelt in einem recht hohen Ausmaß. Diese negativen Umwelteinflüsse von Elektroautos werden verringert, wenn die Lebensdauer eines Akkus von derzeit etwa eintausend Ladezyklen deutlich gesteigert werden kann. An einer Verbesserung der für Elektrofahrzeuge verwendeten Akkus wird intensiv geforscht, Experten erwarten jedoch eine Erhöhung der möglichen Ladezyklen innerhalb der nächsten zehn Jahre auf maximal zweitausend.
Die Hauptschwierigkeit für einen praktischen Einsatz der Elektrofahrzeuge liegt jedoch in ihrer geringen Reichweite. Selbst moderne Modelle können mit einem Akku nicht mehr als einhundertvierzig Kilometer zurücklegen, ehe sie neu aufgetankt werden müssen. Dieser Vorgang kostet Zeit, so dass ein Elektroauto kaum für die Fahrt in den Urlaub geeignet ist.
Dass bislang nicht genügend Ladestationen vorhanden sind, stellt die am leichtesten zu lösende Herausforderung dar.

In Israel befindet sich ein alternatives Modell in der Erprobungsphase, bei welchem der Kunde den Akku tauscht, sobald dieser leer ist. Dieses Verfahren spart Zeit, es setzt aber voraus, dass sich flächendeckend Betreiber für Tauschstationen finden lassen.
Diese lassen sich, sofern sie gefunden werden können, ihren Service sicher angemessen bezahlen, so dass zu den ohnehin schon hohen Anschaffungskosten eines Elektrofahrzeuges ebenfalls kostspielige Tauschgebühren addiert werden müssen.
Der derzeitige Stand der Technik lässt Elektroautos als für den privaten Nutzer wenig geeignet erscheinen. Sinnvoll sind sie hingegen als Ergänzung im Fuhrpark vieler Handwerker, welche an den meisten Tagen eher geringe Entfernungen zurücklegen und den Akku am Ende des Arbeitstages aufladen können.
Auch als Bestandteil von Caresharing Angeboten sind sie zu empfehlen.

Grundversorger

Während bis Ende 2008 der Lieferant als Grundversorger für die Stromlieferung galt, welcher vor der Liberalisierung für die Energieversorgung zuständig war, muss jetzt alle drei Jahre neu ermittelt werden, welches Unternehmen in einer Gebietskörperschaft die meisten Kunden mit Strom beliefert. Dieses Unternehmen wird dort für die nächsten drei Jahre der Grundversorger.

Dieser ist verpflichtet, in seinen Grundversorgungsgebieten allen Interessenten einen Vertrag zur Stromlieferung anzubieten. Eine Ablehnung der Stromlieferung wegen schlechter Bonität des Kunden ist beim Grundversorgungstarif nicht möglich.

Auf der anderen Seite werden dem Grundversorger durch den Netzbetreiber alle Kunden gemeldet, welche sich nicht aktiv für einen anderen Lieferanten entschieden haben. Diese Daten gewinnt der Netzbetreiber durch Nachfragen bei Hauseigentümern oder auch durch eine aktive Recherche mit Hilfe des Außendienstes, wenn während eines längeren Zeitraums kein Nutzer für einen Zähler angemeldet wurde.
Der Grundversorgungstarif kann mit einer Frist von lediglich vierzehn Tagen zum Monatsende gekündigt werden; die meisten Grundversorger akzeptieren auch eine Abmeldung zu jedem anderen Termin unmittelbar nach dem Umzug. Die Anmeldung beim Grundversorger kann telefonisch erfolgen, während Sonderverträge in der Regel einen unterschriebenen Vertrag erfordern. Selbstverständlich kann auch der Grundversorger zusätzlich zum für jeden Kunden offenen Grundversorgungstarif optionale Sondertarife anbieten.

Gelegentlich wird als Kritik am Grundversorgermodell geäußert, dass es einem Unternehmen auch Kunden zuführe, welche sich bewusst nicht für den entsprechenden Versorger entscheiden würden. Das ist zwar richtig, jedoch kann Strom bereits vor der Anmeldung bei einem Lieferanten verbraucht werden; wenn keine Anmeldung durch den Kunden erfolgt, wird dieser durch den Grundversorger berechnet, sobald der Netzbetreiber ihm den Namen des Zahlungspflichtigen mitgeteilt hat. Ohne Grundversorger wäre eine Sperrung des Stromanschlusses bei jedem Umzug unumgänglich. Zugleich bewirkt nur die Pflicht des Grundversorgers, jedem Kunden einen Vertrag für die Stromlieferung anzubieten, dass auch Menschen mit einer sehr schlechten Bonität an die Stromversorgung angeschlossen werden.

Wie Sinnvoll sind Heizlüfter?

Heizlüfter sind durchaus nützliche Geräte, für den Dauerbetrieb sind sie jedoch nicht geeignet.
Ein Heizlüfter dient der Erwärmung eines Raumes, wenn der Betrieb der Heizanlage noch nicht wirtschaftlich möglich ist oder diese kurzzeitig ausfällt. Besonders während des Frühjahrs oder im Herbst sind die Temperaturen am Tag so hoch, dass die Inbetriebnahme der Zentralheizung unnötig ist, während es am frühen Morgen zu kalt ist, um ohne Heizung zu baden oder zu duschen. In diesen Monaten stellt der Heizlüfter eine ideale Lösung dar, da er nur für kurze Zeit eingeschaltet wird und sich leicht wieder ausschalten lässt.

Die komplette Beheizung der Wohnung mittels eines Heizlüfters ist während des Winters jedoch nicht wirtschaftlich, da die Geräte sehr hohe Stromkosten verursachen und große Räume nicht gleichmäßig erwärmen.
Die meisten Heizlüfter können durch das Drehen eines Rädchens am Gerät auf eine Leistung von 1000 oder 2000 Watt eingestellt werden, wobei die höhere Wattzahl eine höhere Heizleistung bedeutet.
Bei einer eingestellten Leistung von 2000 Watt verbraucht der Heizlüfter jedoch eine Kilowattstunde (kWh) in nur einer halben Stunde, so dass die Heizung mit nur einem einzigen Heizlüfter an einem Abend zehn kWh verbraucht. Zudem darf ein Heizlüfter aus Sicherheitsgründen nicht unbeaufsichtigt betrieben werden, so dass er zum Heizen bei Abwesenheit ohnehin nicht geeignet ist.

In der Anschaffung sind Heizlüfter sehr preiswert, so dass ihr Erwerb und der Einsatz bei einem vorübergehenden Ausfall der Heizung sowie in der Übergangszeit für jeden Verbraucher leicht möglich ist.

Kann Strom gespeichert werden?

Zu den traditionellen Grundlehren der Elektrotechnik gehört die Aussage, dass Strom überwiegend in dem Moment produziert werden muss, in welchem er verbraucht wird. Tatsächlich werden zu Zeiten geringen Verbrauchs mehrere Kraftwerke abgeschaltet.

Jeder Verbraucher hat aber schon die Erfahrung gemacht, dass Strom begrenzt gespeichert werden kann. Sowohl die Nachtspeicherheizung als auch der Akku des Mobiltelefons oder jede beliebige Batterie sind eindeutige Beweise für die begrenzte Speichermöglichkeit des Stroms.
Akkus entleeren sich jedoch auch ohne Gebrauch, ebenso verlieren Batterien während ihrer Lagerung an Kraft. Des Weiteren sind sehr große Geräte für die Speicherung relativ geringer Strommengen erforderlich, so dass die meisten der bisher bekannten Speichertechniken für eine gesicherte Energieversorgung nicht geeignet sind. Allerdings wurde in der Vergangenheit auch sehr wenig im Bereich der Energiespeicherung geforscht.

Das Speichern von Energie ist notwendig, wenn künftig erneuerbare Energien eine größere Bedeutung für die Stromversorgung übernehmen sollen. Sowohl Sonne als auch Wind stehen in Deutschland ausreichend zur Verfügung, aber nicht immer während der Zeit, zu welcher die meiste Energie benötigt wird.
Eine moderne Form der Speicherung stellen Pumpspeicherwerke dar. In ihnen wird der im Moment seiner Erzeugung nicht benötigte Strom dazu benutzt, Wasser mittels einer Pumpe in ein höher gelegenes Becken zu pumpen. Sobald ein höherer Bedarf an Strom besteht, wird das Wasser abgelassen und treibt beim Fallen in die Tiefe eine Turbine an, welche ihrerseits Strom erzeugt. Materiell gespeichert wird bei einem Pumpspeicherwerk somit nicht der Strom, sondern das ihn erzeugende Wasser.
Neben einem weiteren Ausbau von Pumpspeicherwerken ist auch die Weiterentwicklung von Batterie- und Wasserstoffspeichern für eine optimale Energieversorgung erforderlich.

Energiesparlampen

Nach dem Willen des Gesetzgebers sollen Glühbirnen in den nächsten Jahren komplett durch Energiesparlampen ersetzt werden. Die Produktion von herkömmlichen matten Glühlampen ist ebenso wie die von solchen mit einer hohen Wattzahl bereits eingestellt worden.

Energiesparlampen sind in der Anschaffung teurer als herkömmliche Glühlampen, ihre längere Haltbarkeit gleicht diesen Nachteil jedoch aus. Zudem bieten alle großen deutschen Discounter einmal jährlich Energiesparlampen als preiswerte Aktionsware an. Das größte Einsparpotential besitzen moderne Energiesparlampen dank des um bis zu achtzig Prozent geringeren Stromverbrauches gegenüber herkömmlichen Glühbirnen. Wenn deutschlandweit alle Glühlampen durch moderne Leuchtkörper ersetzt worden sind, wird alleine durch diese Maßnahme die jährliche Stromproduktion eines kompletten Atomkraftwerkes eingespart.
Die Verwendung sparsamer Beleuchtungskörper reduziert somit nicht nur die Stromrechnung spürbar, sie ist zugleich ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.

Energiesparlampen sind auf dem Markt bereits seit längerer Zeit erhältlich. Anfangs wurden sie nur in einer einzigen Lichtfarbe produziert und konnten nicht gedimmt werden. Vielen Verbrauchern ist nicht bekannt, dass diese Schwächen der Energiesparlampen inzwischen behoben werden konnten. Im Handel sind die modernen Leuchten heute mit unterschiedlichen Lichtfarben und auf Wunsch auch dimmbar erhältlich.

Der einzige Nachteil einer Energiesparlampe gegenüber einer herkömmlichen Glühbirne, ist der Anteil an Quecksilber. Aus diesem Grund darf sie nach Gebrauch nicht über den Hausmüll entsorgt werden, sondern muss bei einer Wertstoffannahmestelle oder bei einem Händler abgegeben werden. Eine Gesundheitsgefahr besteht wegen der sehr geringen Menge Quecksilber, welche in der Energiesparlampe verwendet wird, auch bei einem Bruch des Beleuchtungskörpers nicht.