Ökologische Probleme bei Windrädern

Windräder verbrauchen bei ihrer Stromerzeugung keine primären Energieträger, da ihre einzige Energiequelle der in den meisten deutschen Gebieten regelmäßig und ausreichend wehende Wind ist. Die bei der Erzeugung und dem Transport von Windrädern benötigte Strommenge ist durchaus beachtlich, wird aber durch die Erzeugungsleistung jeder einzelnen Windkraftanlage bereits nach wenigen Jahren ausgeglichen. Somit bieten Windräder augenscheinlich ideale Bedingungen für eine umweltgerechte Stromerzeugung. Tatsächlich sind Windkraftanlagen jedoch nur ökologisch, wenn bei ihrer Errichtung auf Naturschutzbelange geachtet wird.

Die größte Herausforderung an die Planung neuer Windkraftanlagen besteht darin, die Windräder an Orten aufzustellen, wo sie Zugvögeln nicht gefährlich werden. Die Tiere erkennen ein Windrad nicht als Gefahrenquelle, so dass viele von ihnen qualvoll in den Flügeln verenden. Da Zugvögel üblicherweise bewährten Routen folgen, lässt sich die von einer Windkraftanlage ausgehende Gefahr für die Vogelwelt verringern. Voraussetzung ist lediglich, die Windräder außerhalb der Flugrouten von Zugvögeln aufzubauen. In der Vergangenheit haben Ingenieure bei der Planung von Windkraftanlagen nicht hinreichend mit Biologen zusammengearbeitet, so dass viele Anlagen exakt in typischen Vogelzuggebieten stehen und für viele Zugvögel zur tödlichen Falle werden. Wenn diese Standorte künftig vermieden werden, erhöht sich die positive Ökobilanz von Windstrom beträchtlich.

Auch Offshore-Anlagen zur Erzeugung von Windstrom sind ökologisch nicht unbedenklich, wobei Meeresbiologen zwei entgegengesetzte Auffassungen vertreten und mit Beispielen belegen. Einheitlich sind sie sich hinsichtlich der Lärmbelästigung während der Bauphase eines Offshore-Windparks. Die dabei entstehende Geräuschkulisse irritiert die Orientierung von Schweinswalen und anderen auf ihr Gehör angewiesenen Tieren. Ob der Betrieb von Offshore-Windanlagen ebenfalls zu einer Lärmverschmutzung im Meer und damit zu Orientierungsverlusten von Meeressäugern führt, ist hingegen umstritten. Einige Biologen führen als Vorteil der Anlagen an, dass die Artenvielfalt nach dem Bau der Anlagen zunimmt. Im Gegensatz zu Zugvögeln sind auf dem Meer jagende Vögel offensichtlich in der Lage, die Gefahr zu erkennen und ihre Beute nicht in der Nähe der Rotorblätter zu suchen.