Kann Strom gespeichert werden?
Zu den traditionellen Grundlehren der Elektrotechnik gehört die Aussage, dass Strom überwiegend in dem Moment produziert werden muss, in welchem er verbraucht wird. Tatsächlich werden zu Zeiten geringen Verbrauchs mehrere Kraftwerke abgeschaltet.
Jeder Verbraucher hat aber schon die Erfahrung gemacht, dass Strom begrenzt gespeichert werden kann. Sowohl die Nachtspeicherheizung als auch der Akku des Mobiltelefons oder jede beliebige Batterie sind eindeutige Beweise für die begrenzte Speichermöglichkeit des Stroms.
Akkus entleeren sich jedoch auch ohne Gebrauch, ebenso verlieren Batterien während ihrer Lagerung an Kraft. Des Weiteren sind sehr große Geräte für die Speicherung relativ geringer Strommengen erforderlich, so dass die meisten der bisher bekannten Speichertechniken für eine gesicherte Energieversorgung nicht geeignet sind. Allerdings wurde in der Vergangenheit auch sehr wenig im Bereich der Energiespeicherung geforscht.
Das Speichern von Energie ist notwendig, wenn künftig erneuerbare Energien eine größere Bedeutung für die Stromversorgung übernehmen sollen. Sowohl Sonne als auch Wind stehen in Deutschland ausreichend zur Verfügung, aber nicht immer während der Zeit, zu welcher die meiste Energie benötigt wird.
Eine moderne Form der Speicherung stellen Pumpspeicherwerke dar. In ihnen wird der im Moment seiner Erzeugung nicht benötigte Strom dazu benutzt, Wasser mittels einer Pumpe in ein höher gelegenes Becken zu pumpen. Sobald ein höherer Bedarf an Strom besteht, wird das Wasser abgelassen und treibt beim Fallen in die Tiefe eine Turbine an, welche ihrerseits Strom erzeugt. Materiell gespeichert wird bei einem Pumpspeicherwerk somit nicht der Strom, sondern das ihn erzeugende Wasser.
Neben einem weiteren Ausbau von Pumpspeicherwerken ist auch die Weiterentwicklung von Batterie- und Wasserstoffspeichern für eine optimale Energieversorgung erforderlich.